Sie sind in einer Lebensphase, in der langsam etwas beginnt, was man einst Spätwerk nennen wird. Wie gehen Sie damit um, älter zu werden?

Ja, aber es gibt nicht das Spätwerk, wie das vielleicht bei Komponisten ist. Ich habe jetzt sechs Kinofilme  und 30 Fernsehfilme gemacht. Ich möchte gerne für mich den gültigen Kinofilm machen. Solange ich das noch will, bin ich hungrig und solange bin ich auch sicher vital. Wenn ich auch das Gefühl hätte, er wäre es, würde ich es mir wahrscheinlich ausreden und sagen, der war es auch noch nicht.
Ich kann mir auch vorstellen, dann zu sagen und jetzt möchte ich noch den und den Shakespeare spielen, den ich aus Altersgründen noch nicht spielen konnte. Was soll ich mit 30 den König Lear spielen. Aber das kann ich noch mit 70.
Mit 70 muss ich nicht mehr Regisseur sein. Da gibt es dann schon zwei Generationen, die nachgefolgt sind. Aber vielleicht auch das, auch Zinnemann und andere haben ja noch in hohem Alter Filme gedreht. Aber ich glaube, es gibt immer eine Art Chef d´Oeuvre und das ist nicht an einem selbst, das zu beurteilen. Das sagen dann andere. Aber einen für mich gültigen, den 100% am nächsten gekommenen, was immer das jetzt heisst, das wünsch ich mir selber.

48 Stunden Neukölln

















ehemaliges Jugendgefängnis Neukölln
Ausstellungsort zu den 48 h Neukölln 2011