Cidade Olímpica - São Luís

der Mann war aus Irland und lebte früher auch mal in Lima, dann aber in São Luís. Missionar - eigentlich irgendwie Aufbauhelfer und Abenteurer, habe seinen Namen vergessen und noch keine Notizen gefunden. Ich glaube, er wollte eine Kapelle bauen. Habe damals ein paar Tage bei ihm in der Vila Olímpica verbracht.
Dort hatten zur Zeit der Olympiade in Seoul, wenn ich mich nicht irre, etwa 40000 Familien Land besetzt. Einer der damaligen Helfer erzählte, sie hätten eineinhalb Monate allein dafür gebraucht, die Namen aller Anspruchsteller aufzunehmen und aufzuschreiben. Jedenfalls wurde die Besetzung legalisiert und nach und nach baute jeder mit seinen jeweiligen Möglichkeiten ein Haus oder eine Hütte. In Gemeinschaftsarbeit wurden Brunnen angelegt und Strom beschafft. Eine Organisation mit dem Namen Movimento sem teto war an der Aktion beteiligt - Bewegung der Menschen ohne Dach, das sind nicht die sem terra, die ich unten ankündige, zufällig haben sie dieselben Initialien: MST. Es sind aber größtenteils Landflüchtige, die in der Siedlung aufgenommen wurden, solche die ihre Zukunft nicht in agrarischen Landbesetzungen sahen und sich stattdessen einer der größten städtischen Besetzungen Amerikas anschlossen.
Inzwischen sind 10 Jahre vergangen und es fahren drei Buslinien aus dem Stadtzentrum hinaus in die Stadt der Olympiade. Das Foto entstand 1998 im Februar und den Namen von dem Kerl werde ich noch rauskriegen.... nennen wir ihn vorerst James Stewart.
Einmal ging am frühen abend ein heftiger Regen nieder, ein Mann lief durch die Gasse, jauchzte und schrie. James erklärte, während wir im offenen Hauseingang standen und in das Prasseln blickten: "Gritos da alegria"


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